Heute waren die zweiten Klassen im Kölner Zoo. Und da die Kinder keine Hausaufgaben aufbekommen sollten und somit auch keinen Bericht schreiben mussten, dachte ich mir, ich erzähle den Tag mal aus der Sicht der Lehrerinnen:
5 Uhr: Aufstehen, denn es gehen einem doch noch viele Dinge im Kopf herum, besonders der Gedanke, ob man an alles gedacht hat. Auch ein Grund, früh aufzustehen.
7.30 Uhr: Noch eine halbe Stunde, um alle Ausflugsutensilien zusammenzusuchen und die letzten Kopien zu erstellen. Das 1. Hilfe-Päckchen darf nicht vergessen werden.
8 Uhr: Hoffen, dass heute alle Kinder kommen und am Ausflug teilnehmen. Puh, geschafft, alle sind da und gut ausgerüstet.
8.15 Uhr: Der Bus ist auch da, die nächste Hürde geschafft. Der Busfahrer hat zwar auf dem Plan stehen, den Kindergarten abzuholen, macht uns aber nichts, wir fahren mit. Manchmal sind die Übergänge ja fließend. Nun haben wir größte Sorge, dass es beim Einsteigen mit zwei Klassen, also 55 Kindern, zu Streitereien um die Sitzplätze kommt. Was passiert? Nichts! Die Kinder steigen ein und suchen sich die erstbesten Plätze. Wir sind leicht irritiert, freuen uns aber sehr.
9.15 Uhr: Ankunft am Kölner Zoo. Viel zu früh, macht aber nichts, denn alle haben Hunger. Wir erklären den Kindern, dass wir nun auf einer Wiese vor dem Zoogelände picknicken wollen und versuchen sämtliche Regeln noch einmal zu wiederholen. Erstaunlicher Weise völlig überflüssig. Die Kinder setzen sich, packen ihr Frühstück aus und teilen es sogar miteinander. Wir schauen den anderen Kollegen aus anderen Schulen beim „Kampf“ mit ihren Schülern zu und freuen uns über unsere Kinder.
10.00 Uhr: Unsere Zooführer sind da und blitzschnell sind vier Gruppen eingeteilt. Es wird sich herausstellen, dass es eine gute Idee war, in Kleingruppen a 14 Kinder durch den Zoo zu gehen.
10.15 Uhr: Wir sind auf der Tour durch den Zoo. Die Befürchtungen, die ganze Zeit die Kinder maßregeln zu müssen, um die Aufmerksamkeit auf die netten Zooführer zu lenken, waren völlig unbegründet. Wir ziehen mit den liebsten und interessiertesten Kindern durch den Zoo. Schade nur, dass die Speicherkarten der Fotoapparate schnell voll sind, denn alles muss schließlich festgehalten werden. Auch die Lehrerinnen müssen posieren.
11.30 Uhr: Völlig entspannt treffen sich die vier Gruppen auf dem Spielplatz. Auch hier sind Regelerinnerungen völlig überflüssig. Die beiden Klassen mischen sich und spielen friedlich miteinander. Selbst Kinder, die in der Schule nicht gerade Freunde sind, verstehen sich prächtig. Schön! Wir freuen uns und trinken eine Tasse Kaffee. Und weil die „Kleinen“ so lieb sind, bekommt auch jeder ein Eis. Weil es einfacher ist, bekommt jeder das gleiche Eis. Wundersamer Weise, meckert kein einziges Kind und jeder bedankt sich sogar. Haben wir in den letzten Tagen ja auch fleißig geübt.
12.30 Uhr: Schnell und problemlos wieder in vier Gruppen aufgeteilt und kein Kind ist verloren gegangen. Wir freuen uns. Wir setzten den Rundgang durch den Zoo fort. Jede Gruppe nimmt einen anderen Weg und die Kinder dürfen selbst entscheiden, wo sie noch langgehen möchten. Wir treffen eine Lehrerin einer anderen Schule, die aufgeregt mit einem Schüler telefoniert, der verloren gegangen ist. Wir haben noch alle beisammen. Wir freuen uns schon wieder.
12.45: Wir besuchen das Elefantenhaus und treffen auf zwei Erzieherinnen die auf dem Weg zur Information sind, um zwei Kinder abzuholen, die selbstständig den Zoo erkunden wollten. Wir haben Mitleid, sind aber froh, dass unsere Kinder brav beisammen bleiben und sogar freiwillig in Zweierreihen gehen.
13.00 Uhr: Im Affenhaus treffe ich eine Kollegin aus Erftstadt, die erzählt, dass sie gerade zwei Kinder vom RTW abholen lassen mussten. Puh, Glück gehabt, unsere Kinder sind noch alle unversehrt. Wir freuen uns.
13.30 Uhr: Jetzt müssen wir im Eilschritt die letzten Gehege besuchen. Bei den Pavianen ist es wirklich schwierig die Kinder loszureißen. Für den nächsten Zoobesuch muss auf jeden Fall mehr Zeit eingeplant werden.
13.45 Uhr: Endlich bei den Erdmännchen. Hier dürfen die Kinder ihre letzten 10 Minuten verbringen. Die letzten freien Plätze auf den Speicherkarten der Kameras werden genutzt.
13.55 Uhr: Großes Wiedersehen mit allen Oberwiehler Kinder am Zooeingang. So schnell haben wir uns noch nicht mit dem Tischpartner in Zweierreihen aufgestellt.
14.00 Uhr: Das Einsteigen in den Bus läuft genauso harmonisch ab, wie auf der Hinfahrt.
14.45 Uhr: Oberwiehl, wir sind wieder daheim. Alle sind glücklich, wir freuen uns.
16.00 Uhr: Nun sind auch die Lehrerinnen zu Hause und einfach nur entspannt. So müssen Ausflüge immer sein. WIR FREUEN UNS!